CO2-Preis im Bereich Wärme und Verkehr
Kohlenstoffdioxid Symbolbild (Bild Pixabay).
CO2-Preis als Anreiz für klimafreundliche Alternativen
Um klimafreundliche Produkte, Produktions- und Verhaltensweisen weiter zu verbreiten, werden seit Januar 2021 in den Bereichen Wärme und Verkehr die verursachten Kohlendioxid-Emissionen bepreist. Dies gilt für Heizöl, Benzin, Diesel und Erdgas. Unternehmen, die die genannten fossilen Brennstoffe auf den Markt bringen, müssen ab nun Emissionszertifikate erwerben. Die Kosten werden die Firmen an ihre Kunden weitergeben. So werden Endverbraucherinnen und Endverbraucher höhere Preise für diese Produkte zahlen, doch sie können an anderer Stelle mit Entlastung rechnen.
Durch das Verbrennen einer Tonne Öl (ca. 1.170 Liter) werden über drei Tonnen CO2 freigesetzt. Mit der Bepreisung möchte die Bundesregierung die Emissionsreduktion forcieren. Über eine Preissteigerung über die nächsten Jahre sollen fossile Brennstoffe zunehmend unattraktiver und Anreize für die Nutzung emissionsarmer Alternativen gesetzt werden. Neben der Sanierung von Gebäuden wird vor allem die Nutzung von Wärmepumpenheizungen, Elektromobilität und erneuerbare Energien attraktiver.
Die Preisentwicklung ist für die nächsten fünf Jahre festgelegt. Der Preis einer Tonne des durch die Verbrennung der oben genannten Stoffe freigesetzten CO2 beträgt im Jahre 2021 25 Euro und steigert sich schrittweise auf 55 Euro bis 2025. Der Preis ab 2026 ist noch ungewiss. Er wird dann durch den Emissionszertifikathandel über Angebot und Nachfrage ermittelt. Das Umweltbundesamt hält langfristig einen Preis von 180 Euro pro Tonne CO2 für angemessen.
Was bedeutet das für Privathaushalte?
Für die Endverbraucherinnen und Endverbraucher bedeutet das erst einmal, dass ein Liter Heizöl in 2021 um 7,9 Cent teurer wird – 1.000 Liter entsprechend um 79 Euro. Mit der gegebenen Preisentwicklung muss ein Haushalt mit Ölheizung und 3.000 Liter Jahresverbrauch mit ca. 1.800 Euro – verteilt auf die nächsten fünf Jahre – zusätzlich für die Beheizung rechnen.
Die Haushalte können aber Entlastungen erwarten. Über die Einnahmen aus dem Emissionshandel, an dem die Mineralölfirmen und Gasunternehmen nun teilnehmen, soll bei den Stromkosten die EEG-Umlage gesenkt sowie die Pendlerpauschale erhöht werden.
Unser Apell lautet: Sanieren Sie Ihr Eigenheim! Ein guter Anfang ist eine vom Bund geförderte Energieberatung über die lokale Verbraucherzentrale. Und schauen Sie sich unsere Hinweise zum effizienten Heizen an, denn auch in dem Bereich kann viel Verschwendung begrenzt werden.
Exkurs: Grundprinzip des Emissionshandels
Der Emissionshandel ist ein marktwirtschaftliches Instrument, mit dem die Emissionen von Kohlenstoffdioxid (CO2) und anderen Treibhausgasen gesenkt werden sollen.
Das Prinzip: Die Politik legt fest, wie viele Tonnen CO2 beispielsweise von den oben genannten Mineralöl- und Gasunternehmen insgesamt ausgestoßen werden dürfen. Wer zu dieser Gruppe gehört und das Klima mit CO2-Emissionen anheizt, benötigt nun für jede entstehende Tonne CO2 eine Emissionsberechtigung. Diese Berechtigungen werden entweder anfänglich kostenfrei ausgegeben oder die Gruppenmitglieder müssen sie zum Beispiel bei staatlich organisierten Auktionen kaufen. Wird ohne Berechtigung CO2 emittiert, sind Strafzahlungen fällig. Eine Firma, die wenig CO2 emittiert, muss entsprechend wenig für Berechtigungen ausgeben und kann eventuell überflüssige Zertifikate verkaufen. Wer also durch Optimierung oder durch technologischen Fortschritt CO2 einspart, wird belohnt. Wichtig für den Prozess ist, dass mit der Zeit die insgesamt erlaubten Emissionen, ausgedrückt durch die Zertifikate, abnehmen. So werden die Unternehmen angereizt, effiziente und gute Lösungen zu finden.