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11. Tipp: Geräte länger nutzen

Die Herstellung insbesondere von IT-Geräten ist entscheidend beim Energie- und Ressourcenverbrauch

Der Begriff „Obsoleszenz“ bezeichnet die Alterung eines Produkts. Wann ein elektronisches Gerät altert beziehungsweise ausgetauscht wird, hängt von vielen Faktoren ab. Fakt ist, dass die Elektrogeräte immer schneller ausgetauscht werden, weil sie vermeintlich veraltet sind. Und das hat gravierende Auswirkungen auf die Umwelt:  Energieverbrauch, Ressourcenabbau und Abfallaufkommen.

Oft werden Geräte vom Hersteller technisch so konzipiert, dass die Nutzungsdauer absichtlich beschränkt ist. So können mehr Geräte verkauft werden. Das nennt man geplante Obsoleszenz. Nicht immer ist die Habgier der Produzenten der Grund dafür. Der Wunsch des Endverbrauchers, möglichst wenig Geld für das Produkt zu zahlen, spielt auch eine Rolle. Und qualitativ hochwertigere  Komponenten sind naturgemäß teurer als solche, die nicht so lange halten. Der Endkunde hat wenig Informationen über die Güte der verbauten Komponenten und greift wie oft zum preislich günstigsten Produkt.

Doch nicht immer werden nur kaputte Geräte ersetzt. Der Wunsch nach Neuem, kräftig getrieben durch die Werbung, führt ebenfalls dazu, dass funktionsfähige Modelle aussortiert werden. Wenn der Austausch aufgrund einer sich ändernde Mode oder durch eine neu verfügbare Funktion geschieht, spricht man von psychologischer Obsoleszenz.

Mit Blick auf den Rohstoffeinsatz und Energieverbrauch ist diese Motivation zum Kauf neuer Elektrogeräte alles andere als nachhaltig. Denn gerade bei den IT-Produkten schlägt die Herstellung bei der Umweltbelastung in der Regel zu 80 Prozent und mehr zu Buche. Das ist etwa das Vierfache der Belastung, die während des Betriebs entsteht. Die Möglichkeiten des durchaus wichtigen Recyclings der wertvollen Rohstoffe halten sich zudem in Grenzen. Die häufig verwendeten Edelmetalle wie Gold, Platin, Silber und Palladium können beispielsweise nur zu gut 15 Prozent wiedergewonnen werden.

Viele Experten sind sich einig, dass sich letztlich die Politik den Einflüssen der Lobbyisten entziehen und durch Vorgaben zu Transparenz und Mindeststandards eingreifen muss. Eine lösungsorientierte Veränderung wäre die Etablierung einer Verleihwirtschaft. Dann hätten die Unternehmen, die die Geräte an die Endkunden verleihen, ein großes Interesse an der Haltbarkeit der Produkte.

Schon heute kann jedoch jeder von uns einiges tun, um die Belastung der Umwelt – und des eigenen Geldbeutels – geringer zu halten. Seien Sie Vorbild!

  • Nutzen Sie Ihre Elektro- und Elektronikgeräte möglichst lange!
  • Kaufen Sie gebrauchte und generalüberholte Geräte! Diese „refurbishten“ Produkte sind günstiger und erhalten durch Sie ein zweites Leben.
  • Seien Sie vorausschauend beim Neukauf, nutzen Sie Testberichte und achten Sie auf Reparierbarkeit und Langlebigkeit!
  • Funktioniert ein Gerät nicht mehr richtig, informieren Sie sich im Internet über Nachrüst- oder Reparaturmöglichkeiten!
  • Neben Fachfirmen gibt es Repair Cafés oder sogenannte „Handydoktoren“.
  • Nutzen Sie die Gewährleistungsansprüche bei neuen und gebraucht erstandenen Produkten!
  • Entsorgen Sie Ihre Altgeräte sachgerecht, beispielweise kleinere Elektrogeräte im Supermarkt! Dort können Sie Geräte unter 25 cm Kantenlänge kostenfrei abgeben, auch ohne Neukauf.